Richtig spachteln:
Mit der richtigen Vorbereitung des Untergrundes, dem passenden Werkzeug und der Kenntnis bauphysikalischer Vorgänge, können Sie sich viel Zeit sparen – und Ihrem Bauherren unangenehme Rissbildungen. Gerade beim Trockenbau im Holzbau gibt es auch aufgrund der hohen Spannungen des Baustoffes einige Tipps zu beachten.
Richtiges Schrauben reduziert den Aufwand beim Spachteln
Mit den richtigen Schraubabständen stellen Sie die mechanischen und bauphysikalischen Eigenschaften der Konstruktion sicher.
Schräg oder zu tief?
Das kommt vor, kein Problem. Sind Schrauben schräg oder zu tief versenkt, sollten Sie vor dem Spachteln nachschrauben oder müssen notfalls mehrfach überspachteln. Falls Schrauben so tief versenkt sind, dass der Schraubenkopf nicht mehr im Karton, sondern nur noch im Gipskern der Platte greift, ist die erforderliche Befestigung der Platte nicht mehr gegeben und es muss neu bzw. zusätzlich verschraubt werden.
Das optimale Werkzeug spart Zeit
Im Trockenbau sollten Sie unbedingt mit Schnellbauschraubern arbeiten. Sie verfügen über hohe Drehzahlen für ein gerades und schnelles Einschrauben sowie über einen einstellbaren Tiefenanschlag für bündiges Verschrauben.
Tipp: Die neuen gegurteten Diamantschrauben XTN für alle gängigen Trockenbauschrauber ermöglichen schnelles und leichtes Verschrauben von Hartgipsplatten. Schnell und ohne Unterbrechung!
Trockenbau – Werkzeug
- Im Trockenbau sollte unbedingt mit Schnellbauschraubern (z. B. Fein) gearbeitet werden
- Sie verfügen über hohe Drehzahlen für ein gerades und schnelles Einschrauben sowie über einen einstellbaren Tiefenanschlag für bündiges Verschrauben
- Sind Schrauben schräg oder zu tief versenkt, bedeutet das ein Nachschrauben vor dem Spachteln oder mehrfaches Überspachteln
- Werden Schrauben so tief versenkt, dass der Schraubenkopf nicht mehr im Karton sondern nur noch im Gipskern der Platte greift, ist die erforderliche Befestigung der Platte nicht mehr gegeben
Besonderheiten im Holzbau
Die Montage der Platten hat großen Einfluss auf das Endergebnis der Verspachtelung. Stoßen Sie die Platten immer bündig, andernfalls kann sich bei Untergründen aus Holzständern oder Holzwerkstoffplatten (z. B. OSB-Platten) die Spachtelmasse fest mit der Unterkonstruktion verbinden und gibt Spannungen aus dem Untergrund direkt an die Fuge weiter.
Die Folge wäre eine erhöhte Gefahr von Rissbildungen. Kann dies nicht ausgeschlossen werden, sollte die Fuge mit Trennfix hinterlegt werden.
Fugendeckstreifen im Holzbau
Speziell im Holzbau sollte aufgrund der erhöhten hygrothermischen Spannungen immer der Fugendeckstreifen Knauf Kurt verwendet werden. Achten Sie bei einlagiger Beplankung darauf bei den Wandöffnungen Plattenstöße in der Verlängerung von Zargenholmen zu vermeiden (DIN 18183).
Bei mehrlagiger Beplankung sind Stöße in den einzelnen Lagen gegeneinander zu versetzen, um Rissbildungen zu vermeiden.
Möglichst geringe Restfeuchte!
Um trocknungsbedingte Spannungen zu vermeiden, sollte Holz mit einer möglichst geringen Restfeuchte verwendet werden (≤ 15%). Ideal ist die Ausführung einer Installationsebene mit einer davor montierten Vorsatzschale mit Metallprofilen.
Innenecken und Bauteilanschlüsse im Holzbau
- Optimalerweise sollten Innenecken und Bauteilanschlüsse im Holzbau stets z. B. mit Knauf Trennfix getrennt und als „Quasi-Bewegungsfuge“ ausgeführt werden.
- Eine starre Verbindung (z. B. mit Spachtelmasse angespachtelt, mit Acryl verfugt oder mit angeklebten, starren Eckschutzschienen) kann die im Holzbau auftretenden Spannungen dauerhaft nicht sicher aufnehmen.
- Kann die Bauteilanschlussfuge nicht mit Trennfix ausgeführt werden, bietet der gefalzte und über Eck eingespachtelte Fugendeckstreifen Knauf Kurt einen deutlich besseren Schutz vor Rissbildungen als starre Eckschutzschienen oder Acryl.
- Jede Art der Eck-Verbindung von Bauteilen kommt bei bestimmten Spannungen an ihre Grenzen, was die Rissüberbrückung anbelangt.
- Wesentlichen Einfluss auf das Maß der auftretenden Spannungen in Ecken hat auch die konstruktive Ausführung des Holzbaus.
- Je tiefer die Holzständer der Wandaufbauten, umso größer sind die auftretenden Spannungen.