Fugendeckstreifen zur mechanischen Verstärkung der Spachtelfuge
Um Risse zu vermeiden sorgt der Einsatz eines Fugendeckstreifens zur Verstärkung der Spachtelfuge für Sicherheit. Es gibt vier verschiedene Typen, die sich in ihrem Material und den mechanischen Eigenschaften unterscheiden: den bewährten Knauf Fugendeckstreifen Kurt, Glasfaser-Streifen, klassische Papierfugendeckstreifen und Gitterstreifen. Technisch zu empfehlen und von der Trockenbaunorm vorgesehen sind Papierstreifen wie z.B. Knauf Kurt Fugendeckstreifen.
Generell sind beim Verspachteln die Baustellenbedingungen nach BVG Merkblatt Nr. 1 einzuhalten, das heißt im wesentlichen, dass Spachtelarbeiten erst dann erfolgen dürfen, wenn keine größeren Längenänderungen infolge von Feuchte- und/oder Temperaturänderungen mehr zu erwarten sind. Zudem schreibt die DIN 18181 eine Raum- und Untergrundtemperatur von mehr als 10 °C vor.

Risse durch unbeständige Bedingungen
Die gesamte Trockenbaukonstruktion, die Spachtelfugen und die Anschlussdetail sind vielen Einflussfaktoren ausgesetzt. Mechanisch bedingte Bewegungen durch z.B. Schneelasten, Setzungen oder Wind-Druck-Sog können Spannungen aufbauen. Auch feuchte- oder temperaturbedinge Längenveränderungen in Baustoffen sind eine mögliche Ursache für Risse.
Wie im Merkblatt Nr.3 BVG zu Fugen und Anschlüssen veröffentlicht gilt, dass die Spachtelarbeiten erst durchzuführen sind, wenn von konstanten klimatischen Bedingungen ausgegangen werden kann.

Gut zu wissen!
Eine Risssanierung ist erst dann sinnvoll, wenn die Ursache behoben ist, also wenn mit keinen großen Längenänderungen der Gipsplatten mehr zu rechnen ist.
Häufigste Ursache ist zu schnelles Trocknen
Bei schnellem Trocknen und Heizen der Umgebungsluft innerhalb weniger Tage auf unter 40% relative Luftfeuchte (wie es häufig bei Heizungstestläufen des Installateurs vorkommt) schrumpfen Gipsplatten. Dabei entstehen sehr große Spannungen, die das Spachtelmaterial überspringend brechen lassen.
Vermeiden kann man diese Risse relativ einfach durch langsames und kontrolliertes Heizen bzw. Trocknen. Denn bei ausreichend langsamer Luftfeuchteänderung verhält sich das Gipsgefüge plastisch und baut die auftretenden Spannungen ab.
Zweithäufigste Ursache ist das Fehlen eines Fugendeckstreifens. Mehr dazu und warum Knauf Kurt eine optimale Lösung ist, gibt’s hier.
Wo kommt welche Verstärkung zum Einsatz?

Papierfugendeckstreifen bieten grundsätzlich gute Riss-Sicherheit. Standard-Papierfugendeckstreifen können aber beim Einspachteln feutebedingt quellen und somit wellig werden. Deshalb empfehlen wir den Papier-Fugendeckstreifen Kurt, der bei korrektem Einsatz höchste Risssicherheit aufweist, ohne sich zu wellen.
Unsere Empfehlung: Knauf Fugendeckstreifen Kurt
- Für höchste Risssicherheit und einfaches Einspachteln ohne Wellen
- Vorgefalzt für Ecken
- Feine Faserhärchen krallen sich in den Spachtel und sorgen für höchste Fugenfestigkeit
- Kommt es trotzdem zur Rissbildung in der Fuge, kaschiert Kurt aufgrund seiner Elastizität feine Risse
- Kurt mit der Rollen-Außenseite in die Spachtelmasse einlegen. Das außenseitig aufgedruckte Knauf Logo darf nach dem Verarbeiten nicht mehr sichtbar sein.

Gut zu wissen!
Da Holz sehr viel größeren feuchtebedingten Längenänderungen unterworfen ist als Gipsplatten, ist im Holzbau generell der Knauf Fugendeckstreifen Kurt sinnvoll, um Rissbildung effektiv zu vermeiden. Das gilt auch für die Beplankung von Holzwerkstoffplatten oder Holzunterkonstruktionen.
Glasfaser-Streifen – für Knauf Fireboard
Beim Verspachteln von Knauf Fireboard ist der Einsatz von Glasfaser-Streifen vorgeschrieben, um den erforderlichen Brandschutz ohne brennbare Anteile zu erreichen.
- Geringfügig bessere Riss-Sicherheit als Gitter-Streifen
- Leichtgängiges Einspachteln

Gitterstreifen
Gitterstreifen bieten die geringste Riss-Sicherheit weil sie erst Kräfte aufnehmen, wenn das Gitter unter einer gewissen Vorspannung steht, bis zur Erreichung dieser Vorspannung kann die Fuge bereits reißen.
- Gitterfugendeckstreifen werden in der Regel selbstklebend angeboten und sind für die Anwendung in AK-Fugen ausgelegt. Nur hier liegen sie vollflächig auf.
- Bei HRAK-Fugen liegt der Streifen in der Fugenmitte hohl und es besteht die Gefahr von Verarbeitungsfehlern bzw. Schäden
